• FILMz
  • Inarritu´s Bardo ab 16.12. im Stream...

Inarritu´s Bardo ab 16.12. im Stream...

bardo - die erfundene chronik einer handvoll wahrheiten

Netflix - ab 17.11. in ausgewählten Kinos - und ab 16.12. im Stream

 Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten


Für den Ruhm die Heimat verraten? Starjournalist Silverio als entfremdeter Patriot, als `Migrant erster Klasse´ im permanenten Zwiespalt - mal umjubelt, mal angefeindet.


* Trailer * Netflix-Film-Website * https://www.netflix.com/title/81249430


 

 TIPP
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Seit der Premiere von Oscar-Preisträger Alejandro Gonzáles Iñárritus neuem Werk in Venedig gab es etwas Rätselraten, ob Bardo - als Netflix-Produktion - auch ins deutsche Kino kommen würde. Doch nun ist der Nachfolger solcher Filme wie Amores Perros, 21 Grams, Babel, Birdman & The Revenant wenigstens kurze Zeit auf der großen Leinwand zu sehen (wo er mit seinen ausgedehnten Wüsten- & Party-Panoramen auch eindeutig hingehört). Einfach wird es diese nachdenkliche, erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten, wie der Film im deutschen Untertitel heisst, an der Kinokasse hierzulande aber vermutlich nicht haben - liefert Iñárritu hier doch in erster Linie eine Reflektion zur Identität seiner Heimat. Der mexikanische Regisseur lässt sein Alter Ego Silverio (Daniel Giménez Cacho), einen sozialkritischen Starjournalisten, in einer surrealen Aneinanderreihung von traumhaften Szenen zwischen den USA & Mexiko pendeln - zwischen Anerkennung & Privilegien einerseits, zwischen familiären Traumata und Schuldgefühlen andererseits. Schlüsselszene: eine große Medienparty, mitsamt Begegnungen, Gesprächen und Zucken auf dem Dancefloor (u.a. zu einer freigestellten Gesangsspur von David Bowies Let´s Dance als Silverios innerem Solo-Soundtrack). Beeilung für Cineasten und am lebendigen mexikanischen Kino Interessierte ist geboten - das Kinozeitfenster endet am 16.12. (ab dann im Stream bei Netflix.)

the menu

Searchlight / Disney - ab 17.11. im Kino

https://de.web.img3.acsta.net/c_310_420/pictures/22/09/22/09/26/2379387.jpg

Es ist angerichtet. "Essen Sie nicht einfach, schmecken Sie, genießen Sie, seien Sie achtsam!" Bis Menü & Gourmetshow völlig aus dem Ruder laufen.


* Trailer * www.searchlightpictures.com/the-menu *

TIPP
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Im zweiten Anlauf: Nach dem Ausstieg von Regiekandidat Alexander Payne und Hauptdarstellerin Emma Stone übernahm der bisherige Serien-Spezialist Mark Mylod (u.a. Succession,  Game of Thrones) das Steuerruder bei The Menu, wo Ralph Fiennes als exzentrischer Chefkoch auf einer Privatinsel ein exklusives Dinner für Reiche zelebriert.

Unter den Gästen: der Möchtegern-Gourmet Tyler (Nicholas Hoult) und seine brandneue Bekanntschaft Margot (Anya Taylor-Joy), die als Erste Widerwillen gegen die Elite-Inszenierung entwickelt. Ohne allzuviel zu spoilern - nachdem der Offshore-Abend einen (zumindest von den Gästen) unerwarteten Verlauf nimmt, wartet die eine oder andere Drehbuch-Volte des (wie Co-Produzent Will Ferrell sonst eher für Comedy bekannten) Autoren-Duos Seth Reiss & Will Tracy auf die Kinobesucher*innen. Sowie... ein Hamburger.

The Menu liefert bis zum finalen Gang sehr gut besetzte Unterhaltung auf gehobenem Niveau, zwischen gesellschaftskritischer Farce, schwarzer Tragikomödie und Psychothriller - mit unübersehbaren Parallelen zum kürzlich ähnliches Terrain beackernden Triangle of Sadness.

© text: sr - cinesoundz 11 - 2022