Welcome to: Daliland - Kinostart von Mary Harrons Film am 07.09.

daliland

Bankside - SquareOne / 24 Bilder - D-Kinostart 07.09.23

Gut besetzt: Dritte im Bunde neben Ben Kingsley & Barbara Sukova: Andreja Pejić als Dalis androgyne neue Muse Amanda Lear.

* Trailer * * www.daliland-film.de *

"Welcome to Daliland!" Mary Harron (American Psycho, 2000, I Shot Andy Warhol, 1996) in den wilden 70s selbst Teil der Underground-Szene von New York, gelingen vielleicht deswegen die vom exzentrischen Künstlerpaar Dali (1909-1989) & Gala inszenierten Mittsiebziger Party-Exzesse am überzeugendsten in ihrem jüngsten Film. Der pickt sich die Spätphase in Schaffen & Privatleben des weltberühmten Surrealisten (Ben Kingsley) heraus - unter besonderer Beachtung der Rolle von dessen Frau Gala.

Barbara Sukova erhielt für deren Darstellung auf dem Münchner Filmfest den Cinemerit Award, weiter im Ensemble u.a.: Alexander Beyer als Galerist Christoffe, Suki Waterhouse als Party-Girl Ginesta sowie Christopher Briney als (fiktiver) junger Assistent James, aus dessen Blickwinkel hier durchgehend erzählt wird.

Wenn nicht gerade Champagner fließt, Koks, Hummer & Kaviar gereicht werden, während Dali in großer Garderobe & Frisur posiert, ist die Unsicherheit des alternden, (ver-)zweifelnden Künstlers spürbar. Dali leidet trotz seines großen Einflusses auf Popkultur (Man Ray, Amanda Lear, Arno Breker, Pop Art, Mode, Parfüm und Schnurrbart...) und Film (Hitchcock, Bunuel, Disney, Marx Brothers) unter den zunehmenden Spannungen mit Managerin & Haupt-Muse Gala.

Trotz der guten Besetzung, der schlüssigen Beschränkung auf die späte Schaffens-Phase und des Kniffs, über einen Subplot auch die (teils illegale) Vermarktung von Dalis Kunst durch seine Entourage zu thematisieren, ergibt sich hier kein durchgängig zwingender Spannungsbogen.

Dalis berühmte Bilder, ob zerfließende Uhren, stelzenbeinige Elefanten oder brennende Giraffen, werden im Film aus rechtlichen Gründen übrigens nicht gezeigt.