reviews 12-08 x-mas special

     

     

     * soundtrack * filmmusic * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * x-mas *


    Best of `Snow´ - A Very Special Christmas Collection

    Various Artists - Brunswick / Universal
     
     
     
    Bei einer Auswahl aus den bisherigen drei amtlichen "Snow"-Compilations, lässt sich nicht allzuviel falsch machen - für eine "very special Christmas indeed" sollte es da allemal reichen. Für ein neues Modelfoto fürs Digipak wurde noch gesorgt, auf die kenntnisreichen Linernotes der Originale muß der Käufer nun aber verzichten. Da unter anderem Claudine Longets namensgebender Track, Marvin Gayes "Purple Snowflakes" und Burt Bacharachs "The Bell That Couldn´t Jingle" einmal mehr ins Haus schneien, tritt man dieser x-ten Mas(sen) -Auswertung dennoch gnädig gegenüber. Wieder sind es vierundzwanzig geschmeidige US-Titel aus den 60er und 70ern, die nun nicht mehr überraschen, aber zum Fest immerhin stilvoll Friede und Freude zu verbreiten wissen. In gleicher Basisausstattung erscheinen als "Christmas Legends" noch Bert Kämpfert- und James Last - Weihnachts-Compilations (von denen wir nur erstere empfehlen),  
     
     
     Quadro Nuevo - Weihnacht  
     GLM / Fine Music / Soulfood  
      VERLOSUNG ! ALL GONE ...  
     
    Zwangsläufig musste es von diesem, ganz der nostalgisch-akustischen Musik verschriebenen Quartett aus dem Alpenland auch eine Weihnachtsplatte geben. Gitarrist Robert Wolf, Saxofonist Mulo Francel, D.D. Lowka als Bassist und Andreas Hinterseher am Akkordeon binden wie stets seit ihrer Gründung Mitte der 90er Jahre Volksmusik, Jazz, Flamenco, Musette und Filmmusikalisches in den für sie typischen harmonischen Klangteppich feiner Arrangements ein. Ihre "Weihnacht" ist dabei sehr persönlich ausgefallen und thematisiert eigene Kindheitserinnerungen, die es ihrem Publikum wieder leicht machen werden, sich mit der Musik von Quadro Nuevo zu identifizieren. Es dominiert naturgemäß Liedgut aus dem detutschen Sprachraum mit Einsprengseln aus Frankreich, Italien, Russland und Amerika. Akkordeon, , Vibrandoneon, Piano, Cymbal, Xylophon, Mandoline, Gitarre, Bouzouki, Saxophon, Klarinetten, Kontrabass und Glockenspiel sorgen auch über 70 Minuten für ausreichende Vielfalt. Jedes Stück wird auf den Innenseiten des Altar-DigiPaks auch kurz kommentiert. Die stade Zeit kann kommen...

    www.quadronuevo.de * Mail an: info AT cinesoundz.de
     


    Preisfrage:
    Die wievielte CD von Quadro Nuevo liegt hiermit vor ?
     
     
     Tony Bennett - A Swingin´Christmas feat. the Count Basie Big Band  
     Columbia - SonyBMG (Smaris)  
     
     
    Wer keine Überraschungen liebt, insbesondere nicht zum Fest, liegt bei diesem soliden US-Swing-Weihnachtsangebot von Tony Bennett richtig, der sich sogar das Ensemble von Count Basie zur Verstärkung an die Turkey-Tafel geholt hat. Das Menü: 'The Christmas Song', 'Have Yourself A Merry Little Christmas', 'I'll Be Home for Christmas, 'Winter Wonderland', 'Santa Claus Is Coming to Town', 'Christmas Time is Here', 'My Favorite Things', 'The Christmas Waltz', 'Christmas Auld Lang Syne', 'Silver Bells' und 'Christmas Tree'...Das Ergebnis klingt zwar glücklicherweise nicht so bemüht, wie das Coverfoto des von Phil Ramone produzierten Albums wirkt, dennoch lässt sich nicht verhehlen, das die Stimme des alten Crooners ganz arg im Nachlassen begriffen ist. Vorsorglich stellt er mit einem Duett seine Tochter Antonia vor. Dutzende Grammy Awards inclusive den Grammy Lifetime Achievement Award von 2001 hat Tony Bennett mittlerweile im Gepäck, obwohl er immer, insbesondere außerhalb Amerikas , im Schatten Frank Sinatras stand. But that´s history. Enjoy, wie der Amerikaner sagt.


    Elvis Duets - Christmas Duets

    RCA International / SonyBMG

    Hübsch rot-weiß-golden aufgemacht ist das im Profil des King ausgestanzte Digipak mit 10 neuen Weihnachts-Duetten des einzig wahren Elvis. Neue Weihnachts-Duette ??? Die Studiotechnik und Priscillas Einverständnis machten möglich, daß sich eine illustre Country n´ Rock -Damenriege mit dem King posthum am Mikrofon die Ehre gibt: Martina McBride, Carrie Underwood, LeAnn Rimes, Wynonna Judd, Sara Evans, Amy Grant , Gretchen Wilson, Karen Fairchild & Kimberly Schlapman (Little Big Town), Anne Murray. Das meiste hervorragend aufeinander abgestimmt, sehr solide und poliert, ohne daß sich eine der leading white Ladies besonders hervortun würde. Jede bedankt sich natürlich artig mit kurzen Sätzen im Booklet für diese einmalige Gelegenheit. Bei "O Come All Ye Faithful" mit Olivia Newton-John wird dann auch musikalisch endgültig zu dick aufgetragen. Drei (Solo-)Bonustracks wurden noch beigegeben, remastert und in veränderter Mischung und Instrumentierung. Hier schlummert mit "If I get Home On Christmas Day" auch das Highlight der CD - sorry, Ladies.


    Brian Wilson - What I Really Want For Christmas

    Arista / SonyBMG

    In der Tradition von Phil Spectors l"A Christmas Gift For You" nahm auch Ex-Beach-Boys-Chef Brian Wilson 2005, nach dem Comeback mit "Smile", endlich sein Weihnachtsalbum auf. Obwohl Skepsis angebracht schien - gab es doch bereits das vielgeliebte "Christmas Album" der Beach Boys von 1964 - spielte Wilson nun also mit den Wondermints im Rücken sogar die alten Klassiker „Little Saint Nick“ und „The Man With All The Toys“ neu ein und ließ weitere traditionelle Weihnachtssongs im klassischen Beach-Boys-Sound erklingen (diese acht Stücke strotzen leider nicht gerade vor Originalität). Dazu kamen mit dem sentimentalen Titeltrack und „Christmasey“ zwei neue Wilson-Kompositionen, für die Bernie Taupin und Jimmy Webb texteten. Die drei Bonustracks (zwei davon Traditionals) hatte Wilson in den Jahren 2001–2003 schon auf seiner Homepage publik gemacht.
     









     






     

     

     

     





     

     
     
     Bossa Christmas  
     Various Artists – Selected / Alive  
     
     

    Bisher nur als teure Japan- und Brasilien-Importe erhältliche Bossa-Nova-Weihnachts-Song-Versionen hierzulande kaum bekannter Stimmen wie Cecilia Dale, Liz Mendes, Marcela Mangabeira, Bob Tostes & Co. ... Albatroz Music aus Rio hat den Bossa-Bogen raus und kleidet für die Unwissenden aus Japan und Europa alles, aber auch alles ins Gewand der neuen Welle. Die Ergebnisse vom Fliessband sind dabei naturgemäß etwas gesichtslos, aber dezent in Gesang und Arrangement in Szene gesetzt worden. Solides Weihnachts-Handwerk immerhin -wobei sich wunderlicherweise auch Disney-Titel wie "When You Wish Upon A Star" und "Someday My Prince Will Come" sowie "What A Wonderful World" eingeschlichen haben!?.

    www.albatrozmusic.com.br
     
     
     
     Wish You Too  
     Various Artists – Trikont / Indigo  
     
     
    Gerade hat das Münchner Trikont-Label wieder seine Friends & Family-Weihnachtsfeier am Giesinger Berg begangen und bei der Gelegenheit natürlich auch Renate Heilmeiers Nachfolger zur 2007er Weihnachts-Sammlung "Wish You " zu Coconami-Solidarbeiträgen im kleinen Kreis präsentiert: ein Angebot für alle, die auch Weihnachten Musik hören wollen, die sie von Januar bis November schätzen - mit weihnachtlichem Twist, denn ganz notorische Weihnachtshasser gibt es ja tief innen drin tatsächlich kaum. So geht es ohne Genre-Schranken munter mit Soul, Country, Blues, Doo Wop, New Wave, Punkrock, Independent, Mambo und Boogie zur Sache. Da hat schonmal jemand den weihnachtlichen Blues, das "Merry out of Christmas" ward entwendet oder Jimmy Witherspoon kann sich gar nicht mit der herannahenden Weihnacht anfreunden - auch unterm Baum glittert nicht nur Gold. Für Freunde amerikanischer Populärkultur ist "Wish You" so oder so ein Fest. Nur der Untertitel "Best Christmas Ever" legt die Latte unnötigerweise wieder etwas zu hoch für die kleine, feine Compilation.
     TIPP


     
     
     Christmas At The Movies  
     Various Artists – EMI  
     
     

    "Christmas at the movies" - das weckt Erwartungen an eine eigentlich lange überfällige Sammlung von Musik aus Weihnachtsfilmen. Nun stimmt das zwar für die Auswahl dieser Compilation auch, zitiert werden nur Filme aus den letzten 20 Jahren wie "Elf", "Bad Santa", "PolarExpress" oder "Home Alone". Dennoch ist die musikalische Auswahl dann so klassisch-swingend und damit wenig überraschend ausgefallen, dass die Abgrenzung gegenüber dem überhand nehmenden Wühltischangebot kaum noch gegeben ist. Ferrante & Teicher oder Les Baxter deuten die Möglichkeiten an. Nichts gegen Dean Martin, Bing Crosby, Perry Como etc, aber da hätte die immer noch mächtige Repertoire-Company EMI doch mehr Surprise im Ofenrohr gehabt. Oder sind die (Film-)Archive tatsächlich schon vollkommen geplündert ? Maybe next time...


    Disney legt da zwar nicht so gar viel mehr Einfallsreichtum an den Tag, macht sich aber zumindest an eine Sammlung von Weihnachtssongs der verschiedenen Trickfiguren - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dabei spannt sich der Bogen von der Ausnahme, der ganz frühen 1949er Mickey Mouse und der unkommentiert auftauchenden nachgesungenen bekannten Beach Boys-Nummer "Little Saint Nick" bis zu diversen, weniger erbaulichen Ergüssen von Goofy, Pluto oder Huey, Dewey & Louie (bei uns bekannter als Tick, Trick & Track) aus den 2000er Jahren in der Machart des bereits 2006 erschienenen Sing-Along-Albums "Christmas Favourites" für die Kleinsten.

     




     
     
     Verve Unmixed / Remixed - Christmas  
     Original Soundtrack – Composed by Clint Eastwood TIP  
     
     
    Das Verve-Snowmobil fräst sich unerschrocken einen Weg durch holpriges Unterholz - vielleicht der in diesem Jahr interessanteste und aufwändigste musikalische Beitrag zum Kanon der weihnachtlichen Musik. Analog der bisher lancierten vier Remixprojekte werden wieder große Namen und heisse Tickets der Remixer-Producer-Szene an Perlen aus dem Verve- Archiven gelassen - mit ein paar auf den ersten Hördurchgang vertretbaren Ergebnissen.Count Basies als Weihnachtswunsch verpacktes "Good Morning Blues" wurde von Stephen Coates und seiner Band The Real Tuesday Weld (siehe pop) zur Burleske überarbeitet, was einen ganz hübschen Einstieg ergibt.
    Auch Christian Prommers Remix von Shirley Horns Version von "Winter Wonderland" federt recht elegant. Louie Armstrongs ausgelassenens "Zat You, Santa Claus?" nimmt sich die Soul-Rock-Band The Heavy als Big Band-Nummer vor und auch sein "Wonderful World" wird (von den Ambient-Altmeistern von The Orb) ins Weihnachtsrepertoire eingemeindet - wie ebenfalls Billie Holidays "I´ve Got My Love To Keep Me Warm" oder Nina Simones "Chilly Winds".
    Die New Yorker Brazilian Girls schließlich wählten für ihre Überarbeitung sogar eine Art heilige Kuh aus. Das sicherlich schwierige "Silent Night" -Dinah Washingtons brillante Version- wird zu einem langsamen Samba mit eigenwilligen Keyboardfloskeln gegen Ende hin.
    Eine ganze Menge Stoff für Diskussionen und Hör-Trips in den sich ständig vergrössernden weihnachtlichen Klang-Kosmos.

    Ergänzt wird die Remix-CD (für den, der möchte) wie gewohnt mit einem Album der verwendeten Originale, was den einen oder anderen Vergleich oder eben remixfreie Weihnachten ermöglicht.

     


     
     
     Al Jarreau - Christmas
    Aretha Franklin - This Christmas
    Sheryl Crow - Home For Christmas
    Harry Connick Jr. - What A Night
     
     Rhino / Warner – A&M / Universal - Smaris / SonyBMG  
     
     

    Al Jarreau hat es also auch erwischt - keinen Schnupfen, wie man vom Cover her vermuten könnte, nein - ein Weihnachtsalbum hat er ausgebrütet, so mit Jazz, R&B, Soul und Pop, wie man das als SiebenGrammy-Grösse eben so macht. Das mittlerweile 68jährige Stimmwunder taucht dabei tief in den Fundus der amerikanischen Christmas Carols. Felix Bernard und Richard Smiths "Winter Wonderland", Irving Berlins "White Christmas", Nat King Coles "The Little Christmas Tree" - you name it. Take 6 werden für "The Christmas Song" vor die Mikros gebeten, Kirchliches und ein A-cappella-Stück darf auch nicht fehlen: "I'll Be Home For Christmas". Sidemen wie Larry Williams am Tenorsaxophone & am Flügel auf "Carol Of The Bells" oder Bassist Chris Walker bei "O Come All Be Faithful" setzen zusätzliche musikalische Duftmarken.


    Aretha Franklin hatte sich auf Anraten ihrer Produzenten ein Weihnachtsalbum stets versagt, nach 50 Jahren Karriere und 18 Grammies ist es nun aber soweit. Die 66-jährige Ausnahmesängerin, die mit 14 Jahren schon ihr erstes Gospelalbum aufnahm, arbeitete mit Produzentin Tena Carter und ihrem kleinen Label DMI für dieses Projekt zusammen. Gospel- und Soul-Timbre sowei ihre bekannten Phrasierungen sind hier weiterhin im Überfluss vorhanden, auch wenn das "Gloria In Excelsis Deus" zu Anfang eindeutig zu viel des Guten ist. Ein Duett mit ihrem Sohn Edward, Humperdincks "14 Angels" oder ein klassisches "Silent Night" mit Aretha am Klavier - es gibt einige Überraschungen in diesem prallen Paket Aretha.




    Sheryl Crow wurde zwar bei den ganz in weiß gehaltenen Elvis-Weihnachtsduetten übergangen, hat aber heuer ja ihr eigenes X-Mas-Album am Start, das schon in Richtung swingende Alterssicherung tendiert. Mit "There is a star that shines tonight" gibt es eine Eigenkomposition und neun weitere von "Tuesday Night Music Club"-Produzent Bill Bottrell recht breit orchestrierte Tracks zu Winter & Weihnacht zu vernehmen. Alles solide dennoch zuweilen mässig inspiriert. Wir vermissen eine wirkliche Linie.




    So amerikanisch glattgeschönt kommt Harry Connick Jr. auf der Verpackung seines zweiten Weihnachtsalbums daher, daß man seinen mit Verve vorgetragenen Modern Swing-Versionen zunächst mit etwas mitteleuropäischer Skepsis begegnet. Schon 15 Jahre ist es tatsächlich her, dass er mit "When My Heart Finds Christmas" reüssierte. Wieder hat er Anno 2008 zwischen eine wohldurchdachte Auswahl neu interpretierter Klassiker auch eigene Kompositionen gestreut, die kaum abfallen. Wer beim Stichwort "Broadway" nicht sofort das Weite sucht und dem Album zwei bis drei Durchläufe gönnt, könnte es mit HCJr. über die Feiertage aushalten.
     

     





    listen & order
     
     
     Nils Landgren - Christmas With My Friends II  
     ACT – Edel LIVE-TIP !  
     
     
    Bereits ein Jahr nach seinem hochgelobten Weihnachts- und Winter-Jazzalbum legt der schwedische Posaunist Nils Landgren nach - und geht mit dem gelungenen Nachfolger noch bis kurz vor dem Fest auf weihnachtliche Tournee durch Skandinavien. Diesmal mit von der Partie: Jeanette Köhn, Jessica Pilnäs, Sharon Dyall und die geschätzte Ida Sand (vocals), Jonas Knutsson (saxophones) und Eva Kruse (bass) . Aufgenommen wurde in Stockholm, produziert von Johan Norberg, der auch Gitarre spielt. Als Executive Producer fungiert einmal mehr Labelchef Siegfried Loch.

    Mitte Dezember wird die Produktion auch bei uns live vorgestellt ! - Das Münchner Konzert erwarten wir natürlich mit besonderer Vorfreude am 14.12. im Carl-Orff-Saal Weitere Daten bis zum 21.12.08: www.nilslandgren.com www.actmusic.com
     
     
     
     Fjarill - God Jul  
     Rintintin / Indigo LIVE-TIP !  
     
     

    Ausnahmsweise eine 4-Track-Single im Überblick. Das Duo Fjarill macht Popmusik mit ethnischen Elementen aus Skandinavien und Südafrika -in schwedischer Sprache. Die in Deutschland lebenden Musikerinnen Aino Löwenmark (aus Schweden) und Hanmari Spiegel (aus Südafrika) legen zum in diesem Jahr schon eifrig betourten aktuellen Album Pilgrim noch eine hübsch verpackte EP mit vier winterlichen Eigenkompositionen ( und u.a. den Gästen Audrey Motaung und Nils Wülker) auf. "God Jul" wird auf einer Extra-Weihnachtstournee live vorgestellt ! Hier die Daten;
    05. Dezember – Zarpen: Ev. Kirche Zarpen 09. Dezember –Hamburg: Fabrik
    10. Dezember – Frankfurt: Alte Fabrik 11. Dezember – Schönborn: Apfelhof
    12. Dezember – Kassel: Schlachthof 13. Dezember – Fulda: Café Ideal

    www.fjarill.de - unter anderem mit weihnachtlichen Backanleitungen...!

     
     
     
     Various Artists – A Jazz & Blues Christmas
    Los Lonely Boys - Christmas Spirit
    Christmas with James Brown
     
     SMaris / SonyBMG - Putumayo / Indigo - Intergroove  
     
     

    Jazz und Blues gehören zu einem auch musikalisch gelungenen Weihnachtsfest bei – nicht nur in Amerika. Was Putumayo ja schon mit der gelungenen Kollektion "New Orleans Christmas" erkannt hatte. Nun wird geographisch etwas weiter ausgeholt und von Harlem über Chicago bis ins Mississippi-Delta und wiederum bis New Orleans teilweise schon häufig, eaber auch seltener gehörtes weihnachtliches Material ans Licht befördert. Charles Browns Santa Claus hat den Blues , für Emilie-Claire Barlow muss der Weihnachtsmann eine ganze Yacht durch den Kamin schaffen und B.B. King teilt seine Holiday-Freude gleich mit einer ganzen Bigband. Na wunderbar, “Merry Christmas, Baby” also , bzw warum nicht gleich: „Wrap Yourself In A Christmas Package!”


    Die jenseits des Großen Teichs schwer gehypten Latino-Rootsrocker aus Texas lassen den geneigten Hörer derweil auf ihrem 2008er-Weihnachts-Album ebenfalls an ihren rockig-bluesigen Versionen von oft allzu bekannten Feiertags-Klassikern wie „Run, Run Rudolph“, „Santa Claus Is Coming To Town“, „Jingle Bells“, „Silent Night“ und natürlich „Feliz Navidad“ teilhaben. Nichtsdestotrotz gibt es auch Passagen, die ein näheres Hinhören lohnen, wie z.B. die feine Gitarrenarbeit auf "Carol of the Bells". The holiday season will have a “Texican” flavor this year ...Das Ganze wurde in Willie Nelson’s Pedernales Studio in Austin, Texas in nur einer Woche eingespielt, glaubt man den Produktionsnotizen der Hombres Garza.

    Latin-Weihnachtstip außer der Reihe: Die Band Cuba Nova aus dem Klazz-Brothers-Umfeld tourt im Dezember (Daten) und hat auf ihrer aktuellen CD "Agua" auch einen Latin-X-Mas-Bonustrack untergebracht: "Sleigh Ride".

    Der Godfather hat sein Showbiz ja seit einiger Zeit himmelwärts verlegt, aber beehrt uns dennoch mindestens zur Weihnachtszeit weiter regelmässig mit ollen Soul- und Funkkamellen aus seinem X-Mas-Fundus. Die Stücke auf der intergroovigen "Christmas with James Brown" sind die neueste, x-te Auswertung vor längerer Zeit entstandener Festgesänge des einst "hardest working man" im Schau-Geschäft. Etwas mehr Einfallsreichtum bei der Präsentation hätte auch diesem Budget-Package gutgetan, aber die Grabbeltische der Märkte wollen halt stets neu versorgt sein. Doch immerhin ist es Funk-Prediger Brown, der uns zum Ausklang der Scheibe die substanziellen Worte spricht: "Don´t Forget The Poor at Christmas"!

     





     
     Italian Christmas / Karolju / Es Ist Ein Ros Entsprungen  
     Various Artists – / Berlin Classics / Edel  
     
     Weihnacht auf Italienisch heisst in den meisten deutschen Wohnzimmern am ehesten Pavarotti & andere, mindere Tenöre. Da bietet der vorliegende Budget-Sampler etwas Ergänzung, auch wenn er recht uneinheitlich kompiliert , mit einem bunten Programm zwischen Canzone, Kitsch und Canti Gregoriani, sowie geradezu bedauernswert aufgemacht daherkommt. Immerhin finden sich auch Angelo Branduardi und Milva unter den Beitragenden. Sei´s drum - Buon Natale.
    "Karolju" ist ein Werk des amerikanischen Komponisten Christopher Rouse und besteht aus einer Folge von elf Weihnachtschorälen, die von Traditionals aus Skandinavien, Deutschland, Russland, Spanien und anderen Ländern inspiriert wurden. Den Titel erfand Rouse in Anlehnung an das englsiche "Carol", hatte er doch auch die Texte eher nach ihrem lautmalerischen Klang als dem reinen Inhalt ausgewählt. Eine Weltpremiere unter dem Dirigat vion David Zinman, der das Werk seit 1991 bereits aufführt und hier das BBC Symphony Orchestra und den Philharmonia Chorus leitet. Ergänzt von Lutoslawskis "Polnishen Weihnachtsliedern und Rodrigos "Retablo de Navidad".

    Mit der diesjährigen Weihnachtsplatte des Vocal Concerts Dresden, einem der besten Kammerchöre Deutschlands kann man sich trefflich in die eigenen vier Wände zurückziehen. Die Neuaufnahme bietet ein Sammelprogrammtraditioneller deutscher und englischer Weihnachtslieder, a capella oder mit Orgelbegleitung. Das titelgebende "Es ist ein entsprungen" ist in gleich drei Fassungen enthalten: von der frühbarocken Fassung des Michael Praetorius wird der Bogen über die farbige Version Johannes Brahms‘ bis hin zur spätromantischen Bearbeitung von Alban Berg geschlagen. Neben den bekannten deutschen Liedern wurden auch englische Traditionals aufgenommen.


    Neben dieser stimmigen Chorplatte seien auch die verdienstvollen Berlin- Classics-Veröffentlichungen der Musik des Blechbäserensembles Ludwig Güttler empfohlen, von den VEB Dtsche Schallplatten-Archivaufnahmen bis zu den legendären, jüngeren Aufnahmen in der Dresdner Frauenkirche. TIP

     
     
     
       

     
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