Reviews Pop-Rock 7-11


* soundtrack * crossover * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * audiobook *

  * dvd-special *
 
 

Kate Bush - Director´s Cut Noble & Brite - Capitol / EMI

Tori Amos oder Alison Goldfrapp, viele andere offensichtliche, bekannte, gut abgehangene Tributes oder ihre unzähligen Kollaborationen von Peter Gabriel bis Prince beiseite gelassen - wie groß der Einfluß von Kate Bush auf die nachkommende Popwelt immer noch -nun bereits in der zweiten Generation- ist, lässt sich derzeit an diversen aktuellen Sternchen von Florence (and the Machine) Welch, Kristeen Young (siehe weiter unten) oder Happy Rodes bis Alex Winston beobachten. Da kann es sich die Grand Dame durchaus leisten, zwei Gänge zurückzuschalten und statt sehnlich erwartetem neuen Material erst einmal in einem "Director's Cut" eine Sammlung teils überarbeiteter (8), teils neu eingespielter (3) Songs ihrer Alben "The Sensual World" (1989) und "The Red Shoes" (1993) vorzulegen. "Sensual World" wird dabei zu "Flower Of The Mountain", nun mit den ursprünglichen Originalpassagen von James Joyces "Ulysses", die Bush einst von den Nachlassverwaltern des irischen Schriftstellers verweigert worden waren. Für die Produktions-Feinheiten der weiteren neun Tracks braucht der gemeine Hörer vor allem eine gute Anlage, denn auch bei der CD-Version von DC wurde ein "Aerial"-ähnlicher, warm-bassiger Analogsound realisiert, der Zeit braucht, um sich voll zu entfalten und die Faszination der fragilen Kompositions-Kunstwerke einmal mehr preiszugeben. Die Single wurde mit dem verhaltenen, deutlich vocoder-veränderten „Deeper Understanding“ recht mutig gewählt, doch selbst diese Version gewinnt über mehrfaches Hören an Format, wie wohl alle Tracks außer der (letzten) verzichtbaren, vergleichsweise uninspirierten, demoartigen Rock meets Synthieversion von „Rubberband Girl“. P.S.: Auch beim aufwendigen, viktorianisch –ägyptisch inspirierten Bookletdesign, das ihr „Revisited“-Werk abrundet, war die Perfektionistin Kate Bush federführend.
 



TIPP & VINYL-TIPP




 
 
 The Human League - Credo
Peter Murphy - Ninth
 
 Wall Of Sound / Rough Trade * Nettwerk / Soulfood TIPP & LIVETIPP
 
 


Einige Fans gehen in ihrer Freude über „Credo“, das zweifelsohne erstaunlich gelungene Lebenszeichen so weit, das schwarz-weiß gehaltene Werk aufgrund seiner Durchhörbarkeit als „ultimatives“ Human League-Album zu bezeichnen, und das immerhin trotz SynthiePop-Meilensteinen wie dem Megaseller "Dare“ (incl. des unkaputtbaren „Don´t You Want Me Baby“) oder dem stilprägenden Wave-Frühwerk „Reproduction“ (incl. „Being Boiled“, noch mit den späteren „Heaven 17“-Gründern Marsh & Ware). Das neue Album ist nach dem 2001 eher abgesoffenen „Secrets“ sozusagen bereits das zweite Comeback des kosmetisch passabel konservierten Trios Phil Oakey, Susan Sulley und Joanne Catherall. Die Drei kriegen mit „Credo“ jedenfalls so gekonnt die Kurve, dass man auf die im Juli anstehenden (Festival-)Performances auch in deutschen Landen gespannt sein darf. www.thehumanleague.co.uk Peter Murphy schafft es dagegen auf zu wenigen Tracks, die alte Bauhaus-Magie zu entfalten. Und das obwohl gewisse Altersspuren im Goth-Segment nicht zum Nachteil gereichen müssen, Murphy weiter recht gut bei Stimme scheint und es mit zwei Uptempo-Gitarrenstücken recht flott beginnt auf seinem neunten Album. Mit dem dritten Stück wird es nicht leiser, aber deutlich schwächer, Track 4 klingt nach U2, Track 5 wird ganz arg geknödelt, bis mit „Memory Go“ wieder Tempo und Hoffnung aufkommt. Das folgende „The Prince & Old Lady Shade“ ist recht eingängiges, hymnisches Fan-Material. Track 8 & 9 sind verzichtbar, Track 10 lappt mutig ins Atonale bis mit „Creme de la Creme“ eine dürftige Ballade „Ninth“ abschließt. Macht 4 out of 11(only)… www.petermurphy.info/

Am 06.05.2011 startet die Tournee mit dem Thomas Dybdahl Konzert im Hamburger Übel & Gefährlich. Anschließend stehen Berlin, Köln und Frankfurt auf dem Programm. Der letzte findet am 11. Mai mit dem Thomas Dybdahl Konzert in München statt.

Am 06.05.2011 startet die Tournee mit dem Thomas Dybdahl Konzert im Hamburger Übel & Gefährlich. Anschließend stehen Berlin, Köln und Frankfurt auf dem Programm. Der letzte findet am 11. Mai mit dem Thomas Dybdahl Konzert in München statt.


Quelle: Thomas Dybdahl Tickets – Tour 2011 von www.ticket


 






 
 Laura Vane & The Vipertones - "Sugar Fix"
Smoove + Turrell - Eccentric Audio
 
 Unique / Groove Attack * Jalapeno / Rough Trade SINGLE-TIPP: "CAPSIZE"
 
 

Nun ist es wieder soweit, dass uns Laura Vane & Co beehren, an dieser Stelle wurde ja bereits ausnahmsweise seit April schon Vorfreude verbreitet. Vier Alben hat die Funkfrau mal solo, mal mit ihren holländisch-britschen Vipertones im Rücken mittlerweile veröffentlicht und dafür eine Menge Fleißpunkte und Vergleiche mit Größen wie Etta James eingeheimst. Solo wird es durchaus mal jazzig bis poppig, während mit den Vipertones Neo-Soul und Funk domninieren. Der "Sugar Fix"-Opener "Capsize" hat das Zeug für einen veritablen Livekracher und das Bublegum-Corsage-Cover im Retro-Pin-Up-Stil wird vielleicht noch zusätzlich was reissen.
Play Track 1,2,4. www.lauravaneandthevipertones.com


Da schließt das zweite Album von DJ Smoove mit Sänger John Turrell nahtlos an. Nach ihrem 2009er Einstand mit "Antique Soul" liefern diese beiden mit den 12 neuen Tracks weniger "Eccentric Audio" als eine solide Retro-Mischung aus viel Uptempo-Northern Soul sowie etwas Funk, Pop, Jazz und R&B. Das ist meist sehr Tanzflur-geeignet, doch Turrell delivered auch fragilere, und eingängige Midtempo-Tracks wie "Wasted Man" oder "Money" sehr überzeugend. Sogar eine Ballade wie "Gabriel" funktioniert. Mastermind Smoove ists denn auch zufrieden: 'Ich wollte eine greifbare Retro-Atmosphäre wie bei Vorgänger Antique Soul" - Mission accomplished! www.smooveandturrell.com www.myspace.com/smooveandturrell

 


TIPP & VINYL-TIPP

 
 
 When Saints Go Machine - Konkylie
ANR - Stay Kids
 
 K7! / Alive * Something in Construction / Rough Trade TIPP!
 
 


Konkylie ist dänisch für (Schnecken-)Muschel (conch). Der Kopenhagener Vierer When Saints Go Machine, bestehend aus Falsetto-Künstler Nikolaj Manuel Vonsild, den Keyboardern Jonas Kenton und Simon Muschinsky sowie Drummer Silas Moldenhawer, wird spätestens mit dem hymnischen "Church And Law" seine Spuren auch in den Gehörmuscheln vieler Fans hinterlassen. Das heisst, wenn es gerecht zuginge im Pop-Biz. Einflüsse aus experimenteller DIY-Elektronik bis zu Aphex Twin, Minimalismus und Chormusik sowie reichlich Synthiepop sind auszumachen, Vergleiche mit MGMT oder Empire Of The Sun werden unweigerlich kommen. Die Dänen hatten sich bereits Anfang des Jahres den Luxus gegönnt, mit einer EP auf sich aufmerksam zu machen, von deren 5 Tracks jetzt keiner auf diesem erstaunlichen Debüt erneut enthalten ist. Play all tracks...

Auch das seit sieben Jahren bereits gemeinsam werkelnde Elektro-Pop Duo AnR (Awesome New Republic) aus Miami, beackert auf ihrem Longplayer-Debüt "Stay Kids" ein ganz ähnliches Feld, ohne die gleiche Faszination wie WSGM auszulösen. Mit Falsett-Vocals, hymnischen Chören und Synthie-Soundwällen arbeiten AnR an ihrer selbst "Post-Apokalyptische-Disney-Soundtrack" benannten Musik. Sänger Michael John Hancock und Keyboarder & Drummer Brian Robertson folgen dabei noch deutlicher den Spuren obengenannter New Synthie-Bands, als das ihrer Abgrenzung zukünftig zuträglich sein dürfte. Doch abschreiben sollte man die beiden aus dem Sunshine State noch nicht, heisst ihr Label doch "Something in Construction".


 






 Cloud Control - Bliss Release
Retro Stefson - Kimbabwe
 
 PIAS UK - Infectious / Rough Trade * Vertigo Berlin / Universal
 
 

Bekanntermaßen hat man auch in Australien die gegenwärtig angesagten psychedelischen Synthie- und Folkpopsignale vernommen. Cloud Control, die teils deutschstämmige Hochschulband aus Sydney, schickt sich nun an, auch in Europa zunächst die (UK-)Kritiker mit ihrer schon auf dem (down under) im letzten Jahr erschienenen Debüt ausgereiften melodischen Mischung aus Indie-Sunshine-Pop, Retro-Folk Elementen und modernen Referenzen in Bezug auf Kollegen wie MGMT, die allgegenwärtigen Fleet Foxes oder auf Avi Buffalo zu erobern. Das eigenständige "Bliss Release" wurde im März 2011 mit dem renommierten Australian Music Prize ausgezeichnet und soll im Sommer vereinzelt auf Festivals spielen. Play Track 1,2, 6. Watch this site: www.cloudcontrolband.com

Mama Angola - Papa Thule. Retro Stefson-Mastermind Uni Stefansson ist Sohn einer angolanischen Mutter und eines portugiesischen Vaters, wuchs aber wie der Rest des Septetts in der isländischen Hauptstadt Reykjavík auf und benutzt ungeachtet der geographischen Position im Eismeer Zuluchöre und Afrobeat so selbstverständlich und abgeklärt wie die anderen Zutaten der aufsehenerregenden Fusion aus Afro, Disco, Pop, Samba, Westcoast, Fusion-Jazz und sogar Metal, die man selbst im pop-infizierten Reykjavik so nicht erwartet hätte. Die blutjunge Truppe hat bereits im Frühjahr eine Stippvisite auf deutsche Bühnen unternommen und wird sicherlich bald wiederkommen. Website | Facebook | Myspace Play Tracks 2-7, 10.

 
TIPP


 
 
 Data MC - Daily Mirror
Josef & Erika - Floods
 
 Goodman Globe - Eskapaden / Soulfood * Hoob / Broken Silence
 
 

Das Berliner Trio Data Mc besteht aus Sänger Ono, Produktions-Wizard Walera und dem DJ San Gabriel. 2006 gewannn diese drei den VW Soundfoundation Newcomer Award, spielten seitdem als Support für The Roots, Talib Kwali oder Roots Manuva und und tourten mit Dizzee Rascal. Ihr 2007 erschienenes Debüt „Data Invasion“ wurde immerhin von Spex zur „Platte des Monats“ gekürt. 2011 bewegt man sich durchaus versiert, letztendlich aber sehr synthetisch zwischen Electro, Indie und Dancefloor, leider ohne dass der das Album aus der Veröffentlichungsflut wirklich heraushebende Funke öfter überspringen würde. Ausnahme: das funkige "Turn It Up" (Track 3) und mit Abstrichen die Singleauskopplung „Fever“, die erklärtermaßen von Spike Lees Film „Jungle Fever“ inspiriert wurde.

Josef Kallerdahl und Erika Angell aus Schweden spielen ganz andere, oft melancholisch entrückte Klänge. Josefs Bass, sowie Erikas Orgel und Zither werden von einem Bläsertrio aus Tuba (Sami Al Fakir), Waldhorn (Ayman Al Fakir) und Flügelhorn (Emil Strandberg) unterstützt. Der von Erika Angell dominierte Gesang, der öfter irgendwo zwischen Nico und Björk siedelt, verstärkt den leicht düsteren Eindruck, ohne dass sich die Musik dieses Ensembles leicht kategorisieren liesse. Eine verträumte und eigentümlich sparsame Musik, die dennoch zuweilen epische Züge trägt und die Aufmerksamkeit des Zuhörers fordert. Unbedingt mehr als einen Hördurchlauf einplanen. Es lohnt die eine oder andere Entdeckung. Als Einstieg vielleicht das ruhige "Floods Cover My Ankles" (Track 4). www.joseferika.com

 




 
 
 Wild Beasts - Smother
Dutch Uncles - Cadenza
 
 Domino Records / GoodToGo * Memphis - PIAS / Rough Trade

 
 

Zweimal Brit-Bands, die bei den guten alten XTC möglicherweise etwas genauer hingehört haben.. Das androgyn wirkende Falsett Hayden Thorpes’ hebt die Wild Beasts von anderen britischen Indiebands ab. Auf ihrem dritten, im Vergleich mit den Vorgängern fragiler ausgefallenen Album "Smother" haben sich die vier inwischen in London angekommenen Talk Talk-Fans aus Kendal in der Nähe von Leeds zehn Liebeslieder vorgenommen. Am achten Track “Reach a Bit Further”, den Thorpe mit Bandkollege Tom Fleming (letzerer fast in Morrissey-Manier) im Duett singt, zeigen sich die Uptempo-Stärken der Band anschaulich - feine Gitarrenarbeit und fantasievolle Percussion. Play Tracks 1, 2, 5, 6, 8 www.wild-beasts.co.uk

Die Dutch Uncles aus Manchester langen mit dem Piano- und gitarrengetriebenen Titletrack-Opener gleich flott hin. Länger schon gelten Duncan Wallis (vocals), Robin Richards (Bass), die Gitarristen Daniel Spedding und Peter Broadhead und Drummer Andy Proudfood (sind das jetzt Pseudonyme? fragt man sich anhand derart sprechender Namen) als Insider-Tipp der Region. 2008 noch beim deutschen Label Tapete Records, mittlerweile beim britischen Indie-Label Memphis Industries angekommen und mit ihrem dynamischen Indie-Pop, voller Hooks, Breaks und Gitarrenriffs glücklich, könnte mit einem veritablen Hit (derhier fehlt) bald noch mehr draus werden. Play Tracks 1, 6-8. www.dutchuncles.co.uk

 



 
 
 The Middle East - I Want That You Are Always Happy
Fink - Perfect Darkness
 
  PIAS / Rough Trade * Ninja Tune / Rough Trade

 
 

The Middle East aus dem unlängst böse überschwemmten Queensland in Australien beackern nach ihrer vielbeachteten EP aus dem Vorjahr ("The Recordings Of ...") auch auf dem Debutalbum mehrstimmig folkiges Midtempo- und Balladenmaterial im Stile der Fleet Foxes, Mumford & Sons und ähnlicher derzeit großen Zulaufs Verdächtiger. Erste Tourdates und gut angenommene Auftritte bei Festivals wie South by Southwest lassen hoffen, dass der Band auch hierzulande eine vielversprechende Zukunft offensteht.

Play Track 4 "Jesus Came To My Birthday Party"! www.themiddleeastmusic.com

Fink (UK!) - nicht zu verwechseln mit der mittlerweile verblichenen deutschen Band Fink - zählt ebenfalls zur von neuer Popularität umspülten Folk- und Singer/Songwriter-Bewegung. Nach seinem Debüt "Biscuits For Breakfast" auf Ninja Tune veröffentlicht das Trio um Fin Greenall (Songwriter u.a. für Amy Winehouse oder John Legend) nun das zweites Studio-Album "Perfect Darkness". Eingespielt mit Bassist Guy Whittaker und Drummer Tim Thornton, wurde das eindringliche, angedüsterte Werk von Billy Bush produziert und gemischt. Play Tracks 3, 4. 6,

Zwei Livedaten Ende Juni in Hamburg und Berlin. www.finkworld.co.uk

 


LIVE-TIPP
 
 
 Kitty, Daisy & Lewis - Smoking In Heaven
Idiot Glee - Paddywhack
 
 PIAS UK - Sunday Best * Moshi Moshi / beide: Rough Trade
 
 

Alle reissen sich um die coolen Retro-Geschwister aus dem Norden Londons, eigentlich bereits seit ihrem Debüt von 2008. Kitty, Daisy & Lewis haben sich dennoch Zeit gelassen mit dem gemeinhin als schwierig geltenden zweiten Album, das (wieder) flächendeckend als "erfrischendes Gegenstück zum cleanen Digitalsound gegenwärtiger Popmusik" gelobt wird. Dem nach wie vor durch ihr Oeuvre wehenden Geist der 40er und 50er Jahre haben die Durhams auf "Smoking In Heaven" neben Rock `n` Roll, Country, Jazz und Rhythm & Blues auch gleich im Opener eine Prise Rocksteady & Ska beigegeben. Aufgenommen wurde das Album mit seinen 13 Eigenkompositionen wieder zu Hause, selbstredend auf rein analogem Vintage-Equipment. Im September kann man die drei auch in Deutschland live sehen. Video: Messing With My Life myspace.com/kittydaisyandlewis

Wie wäre es da im Vorprogramm mit diesem jungen Mann? James Friley, der für sein Londoner Label gerade eine erste Live-Visitenkarte auch in deutschen Landen auf vorerst drei Gigs abgegeben hat, hört ständig "Pet Sounds", das epochale 66er Album der Beach Boys, in seinem Auto - auf Cassette. "Paddywhack", das Debutalbum des erst 23-jährigen, klassisch am Piano geschulten Indie-Singer/Songwriters aus Lexington, Kentucky (unter seinem Künstlernamen Idiot Glee) zelebriert denn auch einen Lo-Fi-"Post-Doo-Wop"-Sound, der Brian Wilson & Co. hörbar viel verdankt. Auch Phil Spector, Quartets & Crooner der 50er Jahre klingen an. Ausbaufähig. www.idiotglee.com


Kristeen Young - V The Volcanic Laura Jansen - Bells Lisa Ekdahl at the Olympia Test Tube Baby / Galileo MC * Universal * Epic / Sony

Am Kopf dieser Seite wurde die Dame gewürdigt, mit der Kristeen Young stets verglichen (werden) wird. Doch die stimmliche Nähe und ein Hang zur Exzentrik sind nun mal nicht zu leugnen. Ohne bei Bush bewusst abzukupfern, liefert die am ehesten aus Duetten mit David Bowie oder Brian Molko bekannte New Yorkerin mit ihrem Langzeitporduzenten Tony Visconti auf den sieben Songs der EP "V The Volcanic" sozusagen eine schrill-synthierockige Version der Bush´schen Performance, die ihr vielleicht neue Fans beschert. Beim dramatischen Opener"Fantastic Failure", in dem atemberaubend breit geklotzt wird, spielt KY Cleopatra/Elizabeth Taylor und in den folgenden sechs Tracks versetzt sie sich in Nebenrollen aus ihren Lieblingsfilmen (wie der Angry Apple Tree aus "The Wizard of Oz" oder oder Lucy Westenra aus Francis Ford Coppolas Dracula-Version). www.kristeeenyoung.com Mit 33 hat Berklee-Absolventin Laura Jansen bereits eine Ochsentour von Ups & Downs auf den Bühnen von Nashville und L.A. hinter sich. Der verdiete Erfolg stellte sich dann zuerst in ihrer Heimat ein. Die nun zwischen den USA und Europa pendelnde Holländerin hat das Zeug zum großen kommerziellen Durchbruch - mit durchaus gehaltvollem Material. Ihre entfernt an Tori Amos erinnernde Stimme und die klavierbasierte Performance bringen auf dem sehr geschlossen wirkenden Debut "Bells" Indie-Cover (wie "Use Somebody" der Kings of Leon) und radiotauglichen Mainstream-Appeal zusammen. Erste Live-Auftritte in Deutschland, auch im Münchner Ampere. www.myspace.com/laurajansenmusic Die schwedische Sängerin Lisa Ekdahl wird mit ihrer eigenwilligen Piepsstimme stets polarisieren, hat jedoch auch in Kontinentaleuropa genügend Fans, um das Pariser Olympia zu füllen. Miit "At the Olympia Paris" legt sie das erste Livealbum ihrer bereits fünfzehnjährigen Karriere vor - als kombiniertes CD-und-DVD-Deluxe-Package. Jazz-Standards, Bossa Nova- oder Tango-Nummern werden mit ihren eigenen Kompositionen auch im April 2010 gemischt. Interessant wird es mit der DVD. Journalisten oder Fernsehteams hatte Lisa Ekdahl bisher in ihr Haus in Stockholm nie eingelassen - für die neue DVD hat sie eine Ausnahme gemacht. Hier finden sich neben einigen Olympia Liveparts auch zwei der besten Tracks von Ekdahls letztem Album "Give me that slow knowing smile" in Wohnzimmer-Sessionversionen, die das Konzertmaterial meist abhängen.

 
LIVETIPP








TIPP




 
 
 Chris Difford - Cashmere If You Can TIPP
Steve Cradock - Peace City West
Seasick Steve - You Can´t Teach An Old Dog New Tricks
 
 Smmc / Broken Silence * Kundalini * PIAS / Rough Trade
 
 

1 Coming up in July...Der frühere Squeeze-Mastermind und Ivor Novello-Preisträger Chris Difford glänzt auch auf seinem neuen, dritten Soloalbum "Cashmere If You Can" mit solidem, oftmals leicht vertracktem Songwriting, Wortwitz und den für ihn typischen feinen Beoachtungen anderer sowie -Achtung- auch seiner selbst: Beispiele gefällig? "Funny how your kids turn into you" oder "wrecked by all possible means". Guest Appearances: Green Gartside & Kate St John. "Fans of sophisticated, melodic pop with a bit of dirt in there will be in for a real treat" meint "The Guitarrist". Play Tracks 4, 9, 10. Derzeit im UK auf Tour. www.chrisdifford.com

2 Paul Wellers langjähriger Gitarrist Steve Cradock wird im Juli & August zu Festivals, sowie im September zu einer kleinen Tour in Deutschland erwartet -diesmal in eigener Sache. Liveerfahrung als Backing Musician hat derMann aus Birmingham wahrlich genug gesammelt: mit Oasis, Paolo Nutini, The Who, Richard Hawley, Amy Winehouse und vielen anderen. Mod-sozialisiert, bei Ocean Colour Scene als Songschreiber gereift, schickt sich Cradock nun mit seinem zweiten Soloalbum an, ernsthaftere Solo-Lorbeeren einzuheimsen. Weller übrigens schaute bei dem nach einem provokativem Atomkriegsszenario von Sir John Hackkett benannten "Peace City West" für ein paar Backing Vocals vorbei. www.stevecradock.com

3 Der 1941 geborene Hobo-Blues-Knochen Steve Wold aka Seasick legt mit „You Can't Teach An Old Dog New Tricks“ sein wohl bisher überzeugendstes Album vor! Entdeckt wurde Steve einst in einem kleinen Londoner Blues-Club von John Paul Jones (Led Zeppelin), der hier auf drei Stücken an Bass & Mandoline zu hören ist. Zu weiteren prominenten Fans zählt u.a. Jack White (White Stripes) der das neue Album in den USA auf seinem Label Third Man Records veröffentlichen wird. www.seasicksteve.com

 
 
  
 
 

Previous Issue: 4/5 - 2011 © cinesoundz
* soundtrack * crossover * pop/rock * catalog * jazz * electro * world * dvd-special *