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40. Filmfest München Nachlese Uno

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* Auch wenn Diana Iljine nach 12 Jahren ihren Hut nimmt - Jede Menge starke Frauen in der 40. Festivalausgabe...pic ©-sr


Filmfest 40 Birthday Bash - Vol.1: Magic Moments
Seit nun 40 Jahren ist das Filmfest München fester Bestandteil des Sommers in der Stadt. Und der zeigte sich während der letzten acht Tage von seiner besten Seite, sodass im Garten des Amerikahauses tatsächlich so etwas wie Festivalatmosphäre entstand. Bei Cocktails oder einem kühlen Bier hingen dort Filmprofis, Journalisten und Filmfans einträchtig in den Liegestühlen ab – zum gezielten Netzwerken oder als Pause zwischen zwei Vorführungen in 15 Kinosälen, etwa in den nahen City-Kinos, der HFF oder der intimen, von Bücherwänden eingerahmten Astor Film Lounge im Arri:
Gelegenheit, rund 500mal Filme aus aller Welt zu sehen, die es sonst oft nicht die deutschen Kinos schaffen.

1 slide STROKE Democ* Starke Langfilm-Debüts gab es zu entdecken wie The Other Widow der israelischen Regisseurin Maayan Rypp, die ihre Protagonistin Ella dabei beobachtet, wie sie nach dem plötzlichen Tod des verheirateten Geliebten kreative Trauerarbeit leistet, indem sie täglich an der Schiv’a, dem jüdischen Trauerritual, im Haus seiner Familie teilnimmt. ↑ pic © FFestMuc


1 slide STROKE Democ* Sofia Alaoui hat für Animalia sowohl das Drehbuch geschrieben als auch Regie geführt. Das Ergebnis ist das eindrückliche Porträt einer jungen Frau aus einfachem Berber-Haushalt, die sich an die Regeln der privilegierten Familie ihres marokkanischen Mannes anpassen muss. Ihre innere Unsicherheit und das Gefühl der Bedrohung projiziert sie auf die Tiere in ihrer Umgebung, deren Verhalten scheinbar immer unheimlicher wird. ↑ pic © FFestMuc

 * Mit einer guten Portion Magie arbeiteten auch einige experimentierfreudige Regisseur*innen, deren Filme in der Sektion CineRebels zu sehen waren. So hypnotisiert Christopher Murray sein Publikum mit langen Einstellungen und einer reduzierten Farbpalette in seinem Drama Brujeria (Premiere Januar 2023 Sundance), in dem es um indigene Hexerei auf der chilenischen Insel Chiloé im Jahr 1880 geht.  

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pic © FFestMuc

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* Erfrischend unkonventionell nimmt sich Amanda Nell Eu in ihrem in Cannes ausgezeichneten Tiger Stripes dreier Freundinnen, die in einer ländlichen Gemeinde in Malaysia leben, auf dem wortwörtlich tierisch schwierigen Weg ins Erwachsenenleben an. Die zwölfjährige Zaffan muss sich in der Pubertät nicht nur an ihre Periode gewöhnen, sondern ihr wachsen auch Schnurrhaare, klauenbewehrte Pranken und ein Schwanz. Diese klebt die Regisseurin ihrer Darstellerin einfach an. Dass dies nicht zu Slapstick und Gelächter im Publikum führt, dürfte an der ernsthaften Auseinandersetzung des Films mit den emotionalen Widrigkeiten der Pubertät und der fein austarierten Darstellung der sich ändernden Beziehungen zwischen den Mädchen liegen. ↑ pic © FFestMuc


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pic © FFestMuc /  Regisseur Baloji beim Q & A in München → pic © gb

 

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* Mit seinem bildgewaltigen, originellen Filmdebüt Augure über eine dysfunktionale afrikanische Familie, die zwischen traditionellen religiösen Werten, die den Glauben an Hexen und Zauberer umfassen, und der modernen Welt hin- und hergerissen ist, begeisterte der belgisch-kongolesische Star-Rapper Baloji das Münchner Publikum, ebenso wie die Jury des CineRebel Awards, die ihm den Preis zusprach. Beim Q&A gab sich der Rapper - mit Hut und geblümten Hemd - gutgelaunt und nahbar. Das Thema Hexerei beschäftige ihn schon seit seiner Jugend, und auch sein Künstlername Baloji – Dämon – habe damit zu tun. In Augure verbindet er Versatzstücke verschiedener Kulturen, denn man "solle den Film nicht zuordnen können". So bildet darin auch eine Brass Band die Bühne für queere Ästhetik und farbenprächtige Kostüme, die Baloji selbst entworfen hat. Auf die Frage, welche Branche herausfordernder sei, sagte er: „Beim Film hantierst du schnell mit einem Millionenbudget, in der Musik genügen fünf- bis zehntausend Dollar, du nimmst das Stück einfach daheim auf.“ Vier Jahre habe er an dem Film gearbeitet – und der Aufwand hat sich gelohnt: Augure kommt Anfang 2024 in die deutschen Kinos.

Vol. 2 - Neues deutsches Genrekino...

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* Vielfältig präsentierte sich die diesjährige Sektion Neues Deutsches Kino: thematisch weit gespannt & auf den internationalen Markt ausgerichtet. So wurde etwa der nervenzerreißende Unterwasserthriller The Dive von Maximilian Erlenwein komplett auf Englisch gedreht. Aber auch der kompromisslose Neo-Noir Schock – Kein Weg zurück kann handwerklich international Parkett locker mithalten. ↑/→ pics © FFest

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* Als bestes Drehbuch wurde Clashing Differences, geschrieben von Merle Grimme, ausgezeichnet. Die rasanten, mal provokanten, mal sarkastisch-humorvollen Dialoge machen den Film über weibliche Gäste, die sich im Vereinsheim des House of Women in Brandenburg auf ein geplantes Panel einer Frauenkonferenz vorbereiten sollen und dort mit ihren unterschiedlichen Befindlichkeiten und politischen Ansichten aufeinanderprallen, zu einem großen Spaß. - texts: gb

 

 


 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 


1 slide STROKE Democ Hot town, summer in the City...↑ pic ©-sr


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* Südsee, der neue Film von Henrika Kull, handelt von einem sonnenträgen Wochenende am Pool in einem Ferienhaus nahe Jerusalem, während die Bomben der Hamas und der Israelischen Armee am Himmel explodieren. Darsteller Dor Aloni bekam für seine Leistung den Förderpreis Deutsches Kino Schauspiel.

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1 slide STROKE Democ© fotos & texts -sr - except where indicated - cinesoundz 06-2023