Schurken neu im Kino - The Apprentice / Hagen
the apprentice
DCM - D-Kinostart 17.10.2024
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 Roy Cohn (l.) trainiert Donald J. Trump (r.) im Immobilien-Verkaufsgespräch: "Es gibt keine Wahrheit. Sie ist ein Konstrukt". Ein Rat, an dem Trump später seinen `alternative facts´-gespickten Politikstil ausrichten wird.
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Das Team um US-Präsidentschafts-Kandidat Donald Trump drohte mit rechtlichen Schritten gegen den neuen Film des iranisch-dänischen Regisseurs Ali Abbasi (Holy Spider). Doch einen Kinostart von The Apprentice im Vorfeld der US-Wahlen konnte es nicht verhindern.
Der Film handelt vom Aufstieg Trumps vom Mieteneintreiber für seinen übermächtigen Vater zum skrupellosen Immobilienmogul im New York der 1970er und frühen 1980er Jahre.
Eine prägende Rolle spielt der zwielichtige Anwalt Roy Cohn (Jeremy Strong – Zeiten des Umbruchs), der Donald J. Trump (Sebastian Stan – A Different Man) in die Machenschaften der New Yorker Geldelite einführt. Er erkennt das Potenzial des jungen Millionärssohns, der von seinem Vater kleingehalten wird, aber einen unbedingten Willen besitzt nach oben zu kommen, koste es was es wolle. Der gewiefte Polit-Fixer nimmt Trump unter seine Fittiche und bringt ihm seine „drei goldenen Regeln für Gewinner“ bei. Erstens: Angreifen, angreifen, angreifen. Zweitens: Nie etwas zugeben, alles abstreiten. Drittens: Den Sieg für sich beanspruchen und niemals eine Niederlage zugeben. Und schon bald übertrifft ihn sein gelehriger Schützling darin, Macht & Reichtum durch Betrug, Erpressung sowie die Manipulation der öffentlichen Meinung anzuhäufen.
Regisseur Abbasi wollte mit seinem Film kein einfaches Biopic kreieren, sondern das amerikanische System offenlegen, das Geld & Macht einen höheren Stellenwert einräumt als Integrität & Anstand. Und Drehbuchautor Gabriel Sherman erläutert: „Wir leben in einer Welt, in der Wahrheit relativ ist, Fakten lediglich ein Wettstreit zwischen verschiedenen Narrativen sind, in der die Realität das ist, was man dafür ausgibt und Gewinnen das Einzige, was zählt.“
„Die in diesem Film dargestellten Ereignisse und Personen basieren auf realen Ereignissen und Personen, aber einige Ereignisse und Namen von realen Personen wurden aus dramaturgischen Gründen fiktionalisiert“, heißt es zu Beginn des Films. Welche Begebenheiten sich tatsächlich so zugetragen haben, wissen wohl nur die Beteiligten.
Youtube Trailer * Imdb Filmsite |
hagen - im tal der nibelungen
Constantin - D-Kinostart 17.10.2024
 "Die größte Sage aller Zeiten"? Die ambivalenten Hauptfiguren und ordentliche Schauwerte in den Schlachtszenen machen Hagen zu einem passablen Fantasy-Epos, das die Genre-Erwartungen erfüllt.
 Mehr fragile Zweckgemeinschaft als Nibelungentreue: Siegfried, Gunter & Hagen im Feld.
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Das Regie-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert bringt seine Neuinterpretation der Nibelungensage mit Wucht und Bildgewalt auf die Leinwand.
Basierend auf Wolfgang Hohlbeins Roman Hagen von Tronje (1986) stellen sie den Waffenmeister der Burgunder (Gijs Naber – Die Geschichte meiner Frau) dem Drachentöter Siegfried von Xanten (Jannis Niewöhner – Narziss und Goldmund) als Antagonisten gegenüber.
Wobei beide Figuren eine Charakteradaption erfahren, also nicht wie gewohnt als dunkler Ritter respektive strahlender Held dargestellt werden. Der eine in seinem festen Wertesystem beinahe übermenschlich, der andere arrogant und leichtsinnig, macht die Liebe zur Königstochter Kriemhild (Lilja van der Zwaag) beide zu Widersachern, zugleich aber auch zu Freunden. Diese Dynamik treibt den Film an und lässt über die eine oder andere Schwäche hinwegsehen.
So bleiben einige – im Nibelungenlied wichtige – Figuren ob der Vielzahl an Handlungssträngen und Actionszenen doch recht blass.
Rätselhaft zum Beispiel, was Siegfried und Hagen an Kriemhild finden, dieser vergleichsweise unscheinbaren Frau. Da macht die Walküre Brunhild (Rosalinde Mynster), obwohl wortkarg, allein schon wegen ihrer Kostüme weit mehr Eindruck. Vielleicht wollten sich die Regisseure auf das Drama der beiden Antagonisten konzentrieren, vielleicht bekommen die übrigen Figuren aber auch mehr Tiefe in der längeren Fernsehfassung, die 2025 als sechsstündiger Mehrteiler bei RTL+ laufen soll. Hagen – im Tal der Nibelungen mag nicht – wie vorab angekündigt – an Herr der Ringe heranreichen, nutzt seine Laufzeit aber gut als passables Fantasy-Action-Epos made in Germany.
Der Filmscore übrigens wird von einem eigens produzierten Song der Band Sigur Rós bereichert. Die Isländer hatten bereits für Game of Thrones eine eigene Version von The Rains of Castamere aufgenommen.
Zuguterletzt - auch um Enttäuschungen vorzubeugen: Vom Drachen ist in 133 Minuten Film nicht mehr zu sehen als im Trailer.
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