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L`Immensita - Meine Fantastische Mutter / Last Contact - Kinostart

1 slide Ibiza

Bevor sich im Kino eine kleine Sommerpause bezüglich neuer Starts andeutet, starten noch zwei aus unserer Sicht interessante Titel, eine britisch-deutsch-estländische Koproduktion und ein italienischer Film mit spanischer Hauptdarstellerin.


L´immensita - meine fantastische mutter

Prokino - D-Kinostart 25.07.23

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Ein weiterer Trumpf des Filmes ist die Musikauswahl. Der sehr gelungene Trailer arbeitet zwar nach 30 Sekunden nur noch mit einem letztendlich nicht im Film befindlichen Song, dem 1966 von Ennio Morricone für Canzone-Diva Mina geschriebenen, legendären Abschiedsdrama Se Telefonando. Dennoch besteht eine Verbindung zu musikalischen Schlüsselmomenten von L´Immensità, denn ebenjene Mina moderierte zusammen mit Raffaela Carra Milleluci, die große RAI-TV-Show der 70´s.

1 slide IbizaRealitätsflucht in Schwarzweiß - `Clara´ tanzt als Carra aus der Reihe.


Von letzterer übernimmt die Cruz in einer virtuos re-inszenierten Traum-sequenz die Rolle als Tanzstar in einer s/w-Milleluci-TV-Ballett-Nummer, Adriano Celentanos dynamischem Fantasie-Englisch-Hit Prisencolinensinainciusol. Der Regisseur: "Für meine Generation bedeuteten Unterhaltungsshows im Fernsehen ein Fenster zur Welt - die beste Gelegenheit, der Realität zu entfliehen." Einer Realität, in der die italienischen Frauen (am Rande des Nervenzusammenbruchs) ihrer angestammten Rolle `am Macho-Herd´ zu entfliehen begannen, wobei Stars wie Raffaela Carra & Patty Pravo ikonische Rollen zukamen. Letzterer Version des (abgenudelten) Love Story-Themas & deren eskapistischem Kitsch gibt Crialese in seinen in Filmkunst transferierten Erinnerungen ebenfalls Raum: „Grazie amore mio...“. Andiamo a cinema!

TIPP!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Penélope Cruz ist die Idealbesetzung für L’Immensità – Meine Fantastische Mutter, die fünfte Regiearbeit des Italieners Emmanuele Crialese. In dessen erstem Film seit elf Jahren, einer autobiografisch gefärbten Momentaufnahme aus einer zerbrechenden Familie im Rom der Siebziger begeistert die 49-jährige Oscar®-Gewinnerin in der Rolle der impulsiven, in ihrer lieblosen Ehe gefangenen Clara, vor allem gesehen aus den Augen ihrer 12-jährigen, sich als Junge fühlenden Tochter Adriana (Luana Giuliani). Das gemeinsame Umfeld hat für die beiden Außenseiter wenig Verständnis: für die innige, überschwängliche Zugewandtheit Carlas ihren drei Kindern gegenüber und die sich in einer ersten, tastenden Beziehung zum Roma-Mädchen Sara (Penélope Nieto Conti) aus einer Barackengegend `hinter dem Schilf´ manifestierende Gender-Identitätssuche von `Adri´. Der autoritär-übergriffige Ehemann (Vincenzo Amato) Felice (der sein Glück doch mit Füßen tritt) und die Kinderdarsteller María Chiara Goretti als Diana & Patrizio Francioni als Gino komplettieren den überzeugenden Cast.

filmz 07 23 Immensita childrenDer ungarische Kameramann Gergely Pohárnok kleidet die Geschichte in kongenial-flirrende Retro-Sommerbilder. filmz 07 23 immensita penelope cruz8Statt ihre Kinder abzustrafen, vertieft sich diese non-konformistische Träumerin ins Spiel mit ihnen - und eckt damit im gestrengen Elternkreis an.


* Trailer *

* Film-Website *


* Der im Film als Hommage & Schlüsselszene enthaltene Milleluci-TV-Showauftritt von Adriano Celentano & Raffaela Carra mit Prisencolinensinainciusol im RAI-Original. *



last contact

Weltkino - D-Kinostart 25.07.23

1 slide IbizaGateway 6 in Schieflage, Gezeiten & Plausibilitäts-Nörgelei trotzend


1 slide IbizaDas Kommando, Thomas Kretschmann zunehmend entgleitend.


Einmal wöchentlich morst(!) man einseitig in Richtung Festland, doch die Laune an Bord ist nach monatelang überfälliger Ablösung nicht die beste, zumal frischer Fisch nach einer spannenden Einstiegssequenz auf absehbare Zeit Mangelware zu sein scheint... Natürlich zieht da bald ein Sturm auf, draußen wie im Seelenleben, wobei die Spannungsschraube in Abständen recht virtuos angezogen, dann aber auch immer wieder gelockert wird. Ein Schiff taucht auf, bietet aber letztlich wenig Verbesserung der Gesamtsituation. Das Verhältnis der kleinen Crew untereinander gerät aus den Fugen...
TIPP

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gerade noch beim Münchner Filmfest präsentiert, startet auch der zunächst Last Sentinel betitelte, hierzulande eher uninspiriert in Last Contact umbenannte Dystopie-Thriller des estländischen Regisseurs Tanel Toom nun regulär. Der mit deutschem & britischem Geld finanzierte, in Estland gedrehte Film präsentiert ein auf lediglich vier Darsteller reduziertes Suspense-Kammerspiel im plausiblen low-tech-Dekor einer nach britischen WW-II-Sea-Forts-Vorbildern designten maritimen Militärstation auf Stelzen. Kleinerei Plausibilitäts-Lücken in Szenario und Handlungsverlauf (Drehbuch: Malachi Smyths) müssen Genre-Fans dabei nicht den Spaß verderben.

1 slide IbizaKate Bosworth im Ozean, überlegen(d).


Apokalypso: Die Erde im Jahr 2063 ist nahezu überflutet. Lediglich zwei kleinere, verfeindete Kontinente sind geblieben. Inmitten der Wasserwüste die einsam vor sich hin rostende Plattform Gateway 6 - als letzter Außenposten der einen vor dem Territorium der anderen. Bis auf weiteres gehalten wird der heruntergekommene, aber neben einer konventionellen Haubitze auch eine einsatzfähige Atombombe beherbergende Verhau von Sergeant. Hendrichs (Thomas Kretschmann), seiner Vize Cassidy (Kate Bosworth) & zwei Gefreiten: Ingenieur (& Treibgutsammler) Baines (Martin McCann) sowie Koch (& Liebhaber) Sullivan (Lucien Laviscount).

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Killer an backbord, sich in die Riemen legend.


Keine weiteren Spoiler - check it out. *


* Trailer * Verleih-Website *

* Filmfest-Eintrag *

© texts: cinesoundz- 06/07-23 / © pics: Prokino / Weltkino